Wintersemester 2020

Das Linolseminar in diesem Wintersemester beschäftigt sich mit dem Billboard, d. h. der Schrift- und Bildgestaltung auf Plakat- und Werbeträgern sowie Schriftzügen, die unmittelbar im Zusammenhang mit Gebäuden stehen und z. B. auf einer Fassade angebracht sind. Wir schauen dabei auf die Kombination von Schrift und Bild, auf die Größe von beidem und in welchem Verhältnis beides zum Betrachter und zum Außenraum steht. Welche Art der Schrift wird mit was für einem Bild in Zusam-menhang gebracht und mit welchem Anliegen? Wie wirkt Schrift in der Stadt, im öffentlichen Raum? Das analoge Schneiden und Drucken von Schrift in s/w ist ein klassisches wie wirkungsvolles Verfahren, Text und Bild im Zusammenspiel zu denken und zu gestalten. Wir werden Übungen zur Wahrnehmung von Schrift an Häuserwänden machen und verschiedene Linolschnitte produzieren, auf denen Schrift im Bild die zentrale Rolle spielt.

Master/Bachelor WF

Display genau wie eine leere weiße Wand oder ein Bildschirm oder eine Stellwand bezeichnet ein Format, auf dem man etwas positionieren kann. In einer Zeit, in der wir uns nicht gemeinsam in der Galerie treffen können, um dort analog eine Ausstellung aufzubauen, müssen wir uns hinsichtlich einer Ausstellungsgestaltung fragen, wie und was uns als Showroom zur Verfügung steht. Wir werden in diesem Semester die Resultate aus dem vergangenen ansehen, außerdem neue Texte und Bilder produzieren und mit diesen versuchen, eine möglicherweise digitale Ausstellung zu kuratieren, die die Themen Billboard, Kulisse und Plakatwand miteinander zusammenbringt.

Grafik-Design beschäftigt sich damit, wie Bild, Text, Farbe, Material und Medien Sachverhalte jeglicher Art bestmöglich darstellen und vermitteln können. Grafik-Design kann alphabetisieren, formatieren, katalogisieren, aus- und einsortieren, Regeln befolgen und brechen, editieren, kuratieren, radikalisieren, emotionalisieren, verführen, intellektualisieren und vereinfachen – idealerweise verstärkt es Ideen und Konzepte und hilft, sie zu kommunizieren. Erstmals sollen Grundlagen dieses Fachs vermittelt werden. Mit besonderem Augenmerk auf dem Thema Plakat-wand wollen wir uns mit Schrift, Bild und Werbung im Stadtraum von heute beschäftigen. Können wir an Hand der Werbetafeln in der Stadt noch etwas über unsere Gesellschaft ablesen oder haben sich die Aktionsräume der Werbung ohnehin ins Internet verla-gert, wo personalisierte Anzeigen Konsumierende viel direkter ansprechen können? Kann die Verlagerung des Konsums ins Digitale eine Chance bieten, Werbung im Stadtraum zu reduzieren?

Das Bildseminar thematisiert die Erscheinung und Verwendung von Kulissen. Was ist eine Kulisse ? Im Theater stellt sie oft die gemalte, räumliche Erweite-rung einer Szenerie bzw. des Bühnengeschehens dar. Der Rahmen, in den man Aktionen hinein illusioniert, die Hintergrundlandschaft einer Geschichte. Schaut man bei Google unter dem Begriff Kulisse nach, stehen da auch noch Begriffe wie Irreführung, Schein, Trug. Kulissen wollen uns etwas glauben machen und manchmal an der Nase herumführen, weshalb sie in der Werbung oft benutzt werden, gerne im Zusammenhang mit einem wirkungsvollen Wort, in einer auffälligen Schrift. Die Bühnenbild-, Kino- und Plakatwandmalerei stehen in einer alten Tradi-tion und sind in der Zwischenzeit zu einem ausster-benden Beruf verkommen. Aber eine gut gemachte Illusion ist besonders für modellbauende Architektur-studierende ein Thema, welches dem eigenen Entwurf möglicherweise zu Glaubwürdigkeit und Glanz verhelfen könnte.

Räumliche Zusammenhänge werden mittels des Mediums Fotografie begriffen, gleichzeitig geordnet und auf das Wesentliche reduziert; dabei entsteht eine atmosphärische Dichte, die assoziative neue Bildwelten entstehen lässt. Grundlage ist die Fähigkeit, Perspektive, Proportion, Struktur, Licht und Schatten mittels des Mediums Fotografie umzusetzen und in der freien kreativen Entwicklung eine individuelle Handschrift zu entwickeln.

WICHTIG: Das Absolvieren/Einreichen der Einstiegsaufgabe bis zum 06.11.2020 ist obligatorisch (auch für eventuelle Nachrücker) und per E-Mail an info@katrinheyer.de zu senden. Die Einstiegsaufgabe wird auf der Homepage des Fachgebiets unter dem Menü Semesterprogramm eingestellt.